Ungarn
Tötungsstationen
In Ungarn ist es, wie auch in anderen osteuropäischen Ländern, gesetzlich vorgeschrieben, dass freilaufende Hunde einzufangen und sodann in Tötungsstationen zu verbringen sind.
Dort dürfen die Hunde nach einer Frist von max. 45 Tagen (legal) getötet werden, wenn sie nicht von einem allfälligen Halter abgeholt oder von jemandem adoptiert werden. Insbesondere Listenhunde haben kaum eine Chance, die Tötungsstationen wieder lebend zu verlassen – oft werden diese auch (illegal) sofort bei ihrer Ankunft getötet, ohne dass die 45-tägige Frist abgewartet wird. Ebenso nahezu chancenlos sind ängstliche Hunde und große oder schwarze Hunde.
In den Tötungsstationen gehen die Hunde bereits während ihrer „Galgenfrist“ durch die Hölle – völlig verängstigt und gestresst sitzen sie in kleinen, kargen Zellen, im Winter bitter kalt, im Sommer unerträglich heiß, nur mit dem aller nötigsten versorgt und umringt von ebenso gestressten und anhaltend bellenden Artgenossen.
Die Tötungen selbst erfolgen – wie uns auch gesicherter Quelle bekannt ist – in den wenigsten Fällen durch einen Tierarzt, sondern großteils auf unvorstellbar grausame Weise, u.a. durch Strom, um den „Profit“ zu steigern.
Allein in Ungarn gibt es 2000 legale und eine unbekannte Anzahl an illegalen Tötungsstationen.
Tierschützer vor Ort kämpfen unermüdlich auf politischer Ebene gegen das Tötungssystem und versuchen zudem, so viele Hunde wie möglich aus den Tötungsstationen rauszuholen, bevor sie getötet werden.
Dies kann nur gelingen, wenn die jeweilige Tötungsstation überhaupt kooperationsbereit ist (was nicht immer der Fall ist) UND wenn für den betreffenden Hund bereits eine Adoptions- oder Pflegeplatzzusage vorliegt oder der Hund in einem Tierheim untergebracht werden kann, das aus Tierschutzmotivation betrieben und in dem deshalb nicht getötet wird, wie in unserem Partnertierheim in Kondoros.
Da Adoptionen in Ungarn so gut wie gar nicht stattfinden, sind die meisten Hunde darauf angewiesen, im (wohlhabenderen) Ausland adoptiert zu werden, insbesondere in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.
Wir waren mit den Tierschützern von PCAS mehrfach vor Ort und konnten gemeinsam schon einige Hunde aus verschiedenen Tötungsstationen rausholen und auf wunderbare Plätze in Österreich und Deutschland vermitteln, wo sie die Chance auf ein neues, echtes Leben erhalten haben.
Es ist unmöglich, das Gefühl zu beschreiben, wie es einem als Mensch ergeht, wenn man vor diesen Zwingern steht, in die verängstigen Augen dieser Hunde blickt und für einen kurzen Moment ihren dringenden Wunsch nach Zuneigung & Aufmerksamkeit zu befriedigen versucht, indem man sie durch die Gitterstäbe berührt, sie dann aber in dem Wissen zurücklassen muss, dass in Bälde der sichere gewaltsame Tod auf sie wartet…..
All diese Hunde verdienen gleichermaßen Achtung, Schutz und Liebe, wie jeder andere Hund auch. In den Tötungsstationen sitzen unzählige liebenswerte und wunderbare Hunde, die nichts falsch gemacht haben – sie müssen ihr Leben nur deshalb lassen, weil sie nicht (mehr) gewollt sind und die Politik ihres Landes sie im Stich lässt.
Wir möchten so viele Hunde wie möglich vor diesem traurigen Schicksal bewahren, und arbeiten deshalb mit den Tierschützern von PCAS zusammen, die alles daran setzten, aus kooperierenden Tötungsstationen möglichst viele Hunde rauszuholen, bevor Tötungen durchgeführt werden.
Bei „Vermittlungshilfe“ findest du Hunde aus Tötungsstationen, die dort rausgeholt werden können, wenn es eine Adoptions- oder Pflegeplatzzusage gibt – du kannst helfen, indem du einem Hund aus einer Tötungsstation adoptierst oder dich bereit erklärst, ihm einen sicheren Pflegeplatz zu schenken, bis er adoptiert wird.
Auch wenn du einen Hund aus unserem Partnertierheim in Kondoros adoptierst, hilfst du den Hunden in den Tötungsstationen, da wir bei freien Kapazitäten stets versuchen, Hunde aus Tötungsstationen im Tierheim Kondoros unterzubringen, wo sie in Sicherheit sind.