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Kastrationsprojkte

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Die Situation für Streunertiere ist vielerorts schlichtweg unerträglich. 

Die Problematik der Streunertiere die sich in vielen ost- und südeuropäischen Ländern, sowie im außereuropäischen Ausland, explosionsartig vermehren und folglich ein meist leidvolles Dasein auf den Straßen fristen, ist den meisten Menschen bei uns bekannt und viele Leute adoptieren mittlerweile gezielt Hunde und Katzen aus Süd- oder Osteuropa, da es einem beim Anblick des massiven Leids dieser Tiere schier das Herz zerreißt.

​Streunerhunde und -katzen sind Nachfahren unkastrierter Haushunde und -katzen, die sich in weiterer Folge unkontrolliert vermehren. Ein unkastriertes Hunde- oder Katzenpaar kann – bei 2 Würfen jährlich und nachfolgender Fortpflanzung ihres eigenen unkastrierten Nachwuchses – nach 5 Jahren mehr als 12.000 Nachkommen hervorbringen! Nach 10 Jahren ließen sich rechnerisch mehr als 80 Millionen Nachkommen auf ein unkastriertes Elternpaar zurückführen!

​Mit dieser Situation vor Augen wurde bei uns schon längst Vorsorge getroffen, eine weitgehende Kastrationspflicht für freilaufende Tiere eingeführt, und Tierschutzvereine fangen verwilderte Hauskatzen soweit möglich mit Lebendfallen ein, kastrieren die Tiere und lassen sie danach wieder frei.

Im Ausland stellt sich die Situation bekanntermaßen oft anders dar, zum einen, weil es den Menschen in diesen – in der Regel weit weniger wohlhabenden – Ländern oft am entsprechenden Bewusstsein, zum anderen aber auch an den notwendigen finanziellen Mitteln fehlt.

 

So sind es nicht nur „herrenlose“ Tiere, die sich auf den Straßen unkontrolliert vermehren, sondern auch Tiere, die zwar einen Besitzer haben, der das Tier aus finanziellen Gründen oder mangelndem Problembewusstsein jedoch nicht kastrieren lässt. Unerwünschter Nachwuchs wird dann entweder getötet oder davongejagt, und die Zahl der Streuner auf den Straßen explodiert weiter.

​Die meisten dieser Tiere führen ein leidvolles Leben: Bereits die tägliche Nahrungs- und Wassersuche ist kräftezehrend, insbesondere wenn die Tiere auch noch Nachwuchs zu versorgen haben. Parasiten und Krankheiten breiten sich in Streunerpopulationen rasch aus und bleiben – gleichsam wie sonstige, selbst schwerste Verletzungen – medizinisch unbehandelt. Auch Revierkämpfe und Witterungsbedingungen wie Hitze, Kälte, Wind und Regen machen den Tieren zu schaffen, und letztlich müssen sie nicht selten Gewalt von Menschenhand fürchten.​

Infolge der großen Anzahl von Streunertieren, die nie Wildtiere waren, und zwangsläufig meist die Nähe zum Menschen oder menschlichen Ansiedlungen suchen (müssen), um zu überleben, kommt es nicht selten zu Konflikten zwischen Streunertieren und den Menschen vor Ort (z.B. durch Nahrungskonkurrenz, Beißvorfälle, Autounfälle oder Angst vor Krankheitsübertragung), und in der Bevölkerung der entsprechenden Länder ist oft eine stark ablehnende Haltung gegenüber diesen Tieren vorherrschend, sodass gezielte Misshandlungen oder sogar Tötungen keine Seltenheit darstellen.

​Um dem vielfältigen Leid der Streunertiere im Ausland entgegenzuwirken  

  • unterstützen wir ausgewählte Tierheime vor Ort bei der Versorgung und Weitervermittlung ehemaliger Streunertiere (siehe Tierheimunterstützung),

  • versuchen wir, in Zusammenarbeit mit Tierschutzvereinen vor Ort, Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung und bei Entscheidungsträgern (Politikern/Behörden) zu leisten, und

  • finanzieren und organisieren wir Kastrationsprojekte sowie eine medizinische Grundversorgung für Streunertiere, um das Problem durch eine Eindämmung unkontrollierter Vermehrung an der Wurzel zu bekämpfen.

Im Rahmen der Kastrationsprojekte werden Streunerhunde und -katzen so schonend wie möglich (u.a. mit Lebendfallen) eingefangen, tierärztlich untersucht, medizinisch grundversorgt (insbesondere Parasitenbehandlung), sodann kastriert und gekennzeichnet und – wenn der gesundheitliche Zustand des Tieres es zulässt – in ihrem Revier wieder freigelassen. Unterernährte, kranke oder schwache Tiere werden weitergehend medizinisch behandelt und, wenn es für das Wohlergehen des Tieres förderlich erscheint, anstatt freigelassen in einem Partnertierheim vor Ort aufgenommen.

​Außerdem soll im Rahmen solcher Kastrationsprojekte auch Tierhaltern die Möglichkeit gegeben werden, ihre Tiere kostenfrei kastrieren zu lassen, da auch diese Tiere, wie oben ausgeführt, „Teil des Problems“ sind, und die Besitzer sich aus finanziellen Gründen oftmals keine Kastration leisten können oder wollen.

​​​Kastrationsprojekt Marokko

Im März 2024 reiste Patricia gemeinsam mit einer Gruppe spanischer Tierärzte und Tierschützer von Salvando Peludos nach Marokko, um im Rahmen eines 5-tägigen Kastrationsprojektes in 2 marokkanischen Regionen so viele Streunerhunde und -katzen wie möglich schonend einzufangen, zu kastrieren und nach der überwachten Aufwachphase und notwendigen Nachsorge wieder an ihrem angestammten Platz freizulassen. Unter tatkräftigem Einsatz des gesamten Teams und mit der Unterstützung von Helfern vor Ort konnten so innerhalb weniger Tage mehrere Hundert Hunde und Katzen kastriert werden und so zumindest ein kleiner Beitrag zur nachhaltigen Reduktion des Leids der unzähligen Streunertiere auf Marokkos Straßen geleistet werden.

Unser nächstes Kastrationsprojekt ist in Ungarn in Planung. Wenn du uns hierbei unterstützt, kann es schon bald losgehen….

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